29. Scherdel-Frankenwaldtour
Sonntag, 06.07.2014
300 Radler erobern den Frankenwald
Fünf verschieden lange Strecken und eine geführte Kinder- und Mountainbiketour begeistern kleine und große Radler.
Schwarzenbach a.Wald – Was will der Radfahrer mehr? Angenehme Temperaturen, blauer Himmel, weiße Wolken und Sonnenschein begleiteten die Radsportfreunde aus nah und fern auf der 29. Scherdel-Frankenwaldtour. In fast 30 Jahren hat sich dieses Event, das mittlerweile zum Hochfranken-Cup gehört, einen Namen gemacht. Und so konnte der Ausrichter, der Winter-sportverein Schwarzenbach a.Wald, an diesem Sonntag fast 100 Teilnehmer mehr begrüßen wie letztes Jahr.
Die Arbeit, die Vorsitzender Werner Bayer und sein Team im Vorfeld mit Hinweistafeln und Streckenführung hatten, hat sich also gelohnt. Die gut beschilderten Rundstrecken führten durch die Landkreise Hof, Kulmbach und Kronach auf typischem Frankenwaldterrain, weitestgehend auf landschaftlich, herrlichen Nebenstrecken.
Im Angebot waren 120, 100 und 80 Kilometer für die Ausdauersportler, eine geführte Mountainbiketour über 40 Kilometer mit einem Höhenunterschied von 950 Metern und die ebenfalls geführte Kindertour mit 15 Kilometern. Für Schüler und Jugendliche sowie für Familien wurde vom WSV die 30 km bzw. die 45 km Runde ausgesucht, die auf dem "Selbitztal-Radweg" mit einer Verpflegungsstelle in Selbitz entlang lief und über Naila sowie dem "Döbraberg-Radweg" wieder zurück zum Aus-
gangspunkt nach Schwarzenbach a.Wald führte. Sicherlich nicht die leichteste Familienradtour, aber wenn man es geschafft hat eine, welche das Gefühl verleiht, einen sportlichen Sonntag verbracht zu haben.
Der große Pulk mit den 100 und 120 Kilometern startete um halb neun vor dem Gasthaus Zeitler, wo die Teilnehmer im Biergarten ihre Startnummern abholen konnten. Den 100er mit einem Unterschied von 1.581 Höhenmetern, ist Birgit Thieroff aus Kleindöbra gefahren. Sie ist ständige Teilnehmerin der Frankenwaldtour. Frauenpower durch Karin und Sonja aus Hof gab es auch auf der 120 km Runde. Auf 2.000 Metern Höhenunter-
schied kam die Verpflegungsstelle im Dürrenwaider Hammer gerade richtig.
Wer es bergig mag, war auf der 80 km Runde genau richtig. Nicht die Länge, sondern die 1.347 Höhenmeter waren für die Kondition entscheidend. Stärkung vorab gab es von der Sonnenapotheke mit Traubenzucker und Magnesiumdrinks. Gerne griff auch Franz Urschidiel aus Wallenfels zu, der schon Schweißperlen auf der Stirn hatte. „Ich fahre jetzt die 40 km Runde, aber eigentlich sind es 80, denn ich bin ja schon von meinem Heimatort raufgeradelt und muss wieder zurück.“
Es herrschte also Tumult neben der Christuskirche, wo ein großes Banner Start und Ziel der Tour ankündigte. Mit Sicherheitsnadeln wurden die Startnummern befestigt, der Helm wurde fachgerecht aufgesetzt. Siegfried Wonsach aus Köditz verlangte noch einmal den Werkzeugkasten, um die Bremsen nachzuziehen. Dafür musste erst das Rad abgenommen werden. Hilfe leistet dabei ein Radlerkollege aus Nordhalben. Da fühlt man sich im großen Startfeld doch wie in einer Familie.
Pokal-Gewinner
Text : Christine Rittweg
Bilder: Christine Rittweg